Wie die Corona-Impfung künstliche Befruchtung beeinflusst

Wissenschaft Eine Pandemie

Beeinflusst die Corona-Impfung die künstliche Befruchtung?

Mit RNA-Impfstoffen kann die Fruchtbarkeitsbehandlung einige Tage nach der vollständigen Impfung beginnen Mit RNA-Impfstoffen kann die Fruchtbarkeitsbehandlung einige Tage nach der vollständigen Impfung beginnen

Mit RNA-Impfstoffen kann die Fruchtbarkeitsbehandlung einige Tage nach der vollständigen Impfung beginnen

Bildnachweis: Getty Images/Jose Luis Pelaez Inc

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Es ist bekannt, dass die Impfung gegen Covid-19 den Menstruationszyklus vorübergehend beeinflusst. Andere Methoden könnten jedoch auch zeitweise modifiziert werden. Bei einer Kinderwunschbehandlung sollten Frauen beispielsweise bestimmte Impfungen in Erwägung ziehen.

BBei der Impfung mit bestimmten Corona-Impfstoffen sollten Frauen auf ausreichenden Abstand zu ihrer beabsichtigten Kinderwunschbehandlung achten. Das geht aus einer Studie chinesischer Ärzte hervor, deren Ergebnisse im Fachjournal „JAMA Network Open“ veröffentlicht wurden. Betroffen sind jedoch nur Impfstoffe mit inaktivierten Viren. Für die hierzulande überwiegend eingesetzten RNA-Impfstoffe zeigten Studien keine negativen Folgen für die künstliche Befruchtung, wie ein deutscher Experte betont.

Die Corona-Epidemie hat viele Lebensbereiche erfasst, nicht zuletzt die Familienplanung: Eine Studie des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung (BiB) zeigte kürzlich, dass die Geburtenrate in Deutschland seit Jahresbeginn stark zurückgegangen ist. Das liegt wohl daran, dass sich einige Frauen vor der Schwangerschaft impfen lassen wollten – zum Start der Impfkampagne um die Jahreswende 2020/21 gab es aber noch keine Impfberatung. Darüber hinaus bestand und besteht Unsicherheit über mögliche Nebenwirkungen der Impfungen selbst, insbesondere bei Frauen, die sich einer Kinderwunschbehandlung unterziehen.

Solche Befürchtungen scheinen sich nun durch eine Studie chinesischer Wissenschaftler zu bestätigen. Sie untersuchten, wie sich die Impfung mit inaktivierten Viren auf den Erfolg der künstlichen Befruchtung in Form der In-vitro-Fertilisation (IVF) auswirkt. Patientinnen einer chinesischen Fruchtbarkeitsklinik, die 30 Tage oder weniger oder zwischen 30 und 60 Tagen vor der IVF geimpft wurden, hatten eine signifikant niedrigere Schwangerschaftsrate als Patientinnen, die sich 91 Tage oder länger nach der Corona-Impfung einer IVF unterzogen.

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Allerdings waren diese beiden Gruppen in der Studie, die mehr als 3.000 Frauen umfasste, sehr klein: Nur 35 Frauen waren 30 Tage oder weniger vor der IVF geimpft worden, 58 waren zwischen 31 und 60 Tagen vor der Behandlung geimpft worden. „Mögliche entzündliche Veränderungen nach der Impfung könnten ähnlich wie bei der Sars-CoV-2-Infektion den Prozess der frühen fetalen Entwicklung und der anschließenden Einnistung beeinträchtigt haben“, spekulieren die Mediziner dennoch und empfehlen, die Kinderwunschbehandlung erst 60 Tage nach der Impfung gegen das Virus durchzuführen um das Coronavirus zu starten.

Allerdings sei dieses Ergebnis nur bedingt auf andere Länder übertragbar, betonten die beiden Gynäkologen Lisa Shandley und Heather Hipp von der amerikanischen Emory University School of Medicine in einem unabhängigen Review: Wichtig sei, dass die Impfstoffe, die die Studienteilnehmerinnen erhalten, seien das gleiche, nur Impfstoffe mit inaktivierten Viren. Darunter sind die beiden Impfstoffe von Sinopharm und Sinovac, die außerhalb Chinas, meist in weniger wohlhabenden Ländern, milliardenfach geimpft wurden.

Auch für Wolfgang Würfel, Ärztlicher Leiter des Kinderwunschzentrums München, ein relevanter Aspekt: ​​Es ist möglich, dass solche Impfstoffe, auch Totimpfstoffe genannt, bestimmte Prozesse oder Reaktionen ausgelöst haben. „Sie sind meiner Meinung nach nicht mit den hierzulande verwendeten RNA-Impfstoffen zu vergleichen“, sagt Würfel, der auch Co-Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (DGGG) ist.

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Die Empfehlungen der jeweiligen Fachgesellschaften in Deutschland orientieren sich an jenen RNA-Impfstoffen (Biontech/Pfizer und Moderna), nach denen Frauen wenige Tage nach vollständiger Impfung mit einer Kinderwunschbehandlung beginnen können. Eine ähnliche Empfehlung wurde von der European Society for Reproductive Medicine (ESHRE) herausgegeben.

Tatsächlich haben Studien aus den Vereinigten Staaten und Israel gezeigt, dass RNA-Impfstoffe nicht mit negativen Folgen für die weibliche Fruchtbarkeit, künstliche Befruchtung oder frühe Schwangerschaft verbunden sind, während das Coronavirus dies tut. Israelische Forscher berichteten im vergangenen Jahr, dass die Infektion den Erfolg der IVF gefährdet. „Unsere Studie hat gezeigt, dass die Qualität der während der IVF produzierten Embryonen bei einem Paar, bei dem einer der Partner zuvor an Covid-19 erkrankt war, signifikant geringer ist und die Wahrscheinlichkeit einer erfolgreichen Implantation verringert ist“, schloss der Hauptautor und Arzt Raoul Orvieto. zu dieser Zeit.

Angesichts der aktuellen Studie stellen die Gynäkologen Shandley und Hipp fest, dass die Ergebnisse die Art und Weise, wie IVF-Patienten beraten werden, sicherlich verändern könnten – insbesondere für diejenigen, die inaktivierte Virusimpfungen erhalten. Daraus lässt sich nur schwer schließen, dass eine Corona-Impfung generell ein Abwarten auf eine Kinderwunschbehandlung bedeutet. Es gebe eine Fülle von Daten, die nachteilige Folgen für ungeimpfte Schwangere mit Covid-19 zeigen, schreiben die beiden: „Da die Zahl der Corona-Varianten zunimmt und die durch den Impfstoff erzeugte Immunität im Laufe der Zeit abnimmt, können Empfehlungen für Auffrischungsimpfungen dieses Problem verschärfen. ” wenn Patienten das Gefühl haben, dass ihre reproduktiven Prioritäten im Widerspruch zu den Empfehlungen der öffentlichen Gesundheit stehen.

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