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Ein Unverpackt-Laden, in dem man alle Waren en gros kaufen kann: Davon träumt eine Initiative in Penzberg schon länger – ein Traum, an dem die Verantwortlichen trotz der vielen aktuellen Krisen immer noch festhalten. Der nächste Schritt ist die Kooperation mit dem Geschäft „Ois Ohne“ in Bad Tölz.
Penzberg – Lebensmittelpreise steigen. Gleiches gilt für die Zahl der Menschen, die aufgrund der allgemein gestiegenen Lebenshaltungskosten ihre Lebensmittel lieber beim Discounter einkaufen.
Doch die Initiative, die in Penzberg einen Unverpackt-Laden eröffnen will, hält an diesem Vorhaben fest – auch wenn „bundesweit fast jede Woche Unverpackt-Läden“ wegen sinkender Umsätze und sinkender Kundenzahlen schließen, wie Katharina Kuhn von „Ois „Ohne“. Shop in Bad Tölz Mitte November in einem Interview mit der Lokalzeitung. Auch das Geschäft in der Kurstadt kämpft ums Überleben.
Die Filialen sollen “in absehbarer Zeit” gefunden werden.
In Penzberg will man aber nicht aufgeben. „Wir sind zuversichtlich, dass wir in naher Zukunft einen Laden haben werden“, sagt Evdokia Hatzieleftheriadi, die Teil des Teams ist, das das Penzberg-Projekt gestartet hat, auf Anfrage der Lokalzeitung. Vor dem Hintergrund der allgemeinen Lage nehme man dem Projekt aber bereits „ein wenig Gas ab“.
Konkrete Flächen hat die Initiative derzeit nicht in Sicht. Allerdings beobachte man sehr genau, wann ein Laden in der Stadt frei werde, sagt Hatzieleftheriadi. Die Genossenschaft, die die Initiative eigentlich im Sommer gründen wollte, ist noch nicht gegründet. Bei einem dafür geplanten Treffen im Juli sei die Resonanz “zu gering” gewesen, bedauert Hatzieleftheriadi.
Die Penzberger Initiative will das Abo-Konzept aus Tölz unterstützen
Vorerst will die Initiative Penzberg helfen, das Unverpacktlager in Bad Tölz zu retten. Das heißt, indem das Konzept seines Abonnements unterstützt wird. Kunden verpflichten sich, ein Jahr lang jeden Monat eine bestimmte Menge in der Filiale Tölz einzukaufen. Dieser Betrag wird monatlich im Voraus bezahlt und im Gegenzug erhält der Kunde eine Gutscheinnummer, mit der er einkaufen kann.
Auch Penzberger sollen ein solches Abo bekommen können. Die Lebensmittel werden dann online bestellt und laut Hatzieleftheriadi in die ehemalige Bergbaustadt geliefert. „Wir planen, dafür im Januar eine Verteilerstation zu errichten.“
Die Verteilerstation soll in Penzberg errichtet werden
Gespräche über eine entsprechende Kooperation zwischen dem Laden in Tölz und der Initiative Penzberg haben bereits stattgefunden. Wo die Verteilerstation errichtet wird und wie die Umsetzung aussehen wird, sei noch nicht klar, sagt Hatzielftheradi. Geliefert wird die Ware natürlich nicht in Plastik, sondern beispielsweise in Glasbehältern. Dass dieser Lieferdienst später zur Konkurrenz des Penzberger Unverpackt-Marktes werden könnte, befürchtet sie nicht. „Ich sehe das nicht als Widerspruch zu unseren eigenen Aktivitäten in Penzberg“, betont Hatzieleftheriadi. Es gibt genug Menschen, die lieber persönlich einkaufen, als Lebensmittel online zu bestellen.
Aktionen sollen Gleichgesinnte zum Mitmachen motivieren
Um ihrem Traum vom Unverpackt-Laden in Penzberg ein Stück näher zu kommen, sollen in den kommenden Wochen weitere Unterstützer für das Projekt begeistert werden. Deshalb plant die Initiative mehrere Aktionen zur Zusammenarbeit von Gleichgesinnten. Wie diese Aktionen konkret aussehen könnten, sagte Hatzielftheriadi nicht.
Sind genügend neue aktive Mitstreiter gefunden, gilt es verschiedene Arbeitsgruppen zu gründen, die sich mit Themen wie Rechtsform, Produktangebot oder Finanzierung befassen.