Nach Messerattacke im Zug: Kritik an Hamburgs Grüner Justizsenatorin wird lauter

Hamburg Der Fall Ibrahim K

Die Kritik an der Justizsenatorin in Hamburg wird immer lauter

Zum Abschluss der Justizministerkonferenz spricht Senatorin Anna Gallina (Bündnis90/Die Grünen), Senatorin für Justiz und Verbraucherschutz der Freien und Hansestadt Hamburg, auf einer Pressekonferenz.  Themen der zweitägigen Konferenz waren unter anderem der Kampf gegen Cyberkriminalität, Kindesmissbrauch und Kinderpornografie, Hass und Hassreden im Internet, Antisemitismus und die Digitalisierung der Justiz. Zum Abschluss der Justizministerkonferenz spricht Senatorin Anna Gallina (Bündnis90/Die Grünen), Senatorin für Justiz und Verbraucherschutz der Freien und Hansestadt Hamburg, auf einer Pressekonferenz.  Themen der zweitägigen Konferenz waren unter anderem der Kampf gegen Cyberkriminalität, Kindesmissbrauch und Kinderpornografie, Hass und Hassreden im Internet, Antisemitismus und die Digitalisierung der Justiz.

Senatorin Anna Gallina (Grüne) wird den Hamburger Parlamentariern am Donnerstag den aktuellen Stand der Dinge vorstellen.

Quelle: Fotoallianz/dpa

In den ersten Tagen nach dem tödlichen Messerangriff auf einen Regionalzug von Kiel nach Hamburg überwog die Trauerarbeit. Nun rückt das Vorgehen der Hamburger Senatorin Anna Gallina zunehmend in den Fokus. Ein Experte hat eine klare Meinung.

DTage nach einer tödlichen Messerattacke auf einen Regionalzug im schleswig-holsteinischen Brokstedt beschäftigen sich die Behörden zunehmend mit dem mutmaßlichen Täter. Reintegrationsexperte Bernd Maelicke wirft der Hamburger Richtersenatorin Anna Gallina (Grüne) im „Hamburger Abendblatt“ vor, das 2019 verabschiedete Hamburger Gesetz zur Reintegrationshilfe und zum Opferschutz (ResOG) zu ignorieren.

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Das Gesetz soll verhindern, dass Ex-Sträflinge beim Öffnen der Gefängnistore durch die Notluke stürzen. Das wisse Gallina offenbar nicht, jedenfalls könne es nicht angewendet worden sein, sagte der Rechtsanwalt Maelicke, der mehrere staatliche Rehabilitierungsgesetze initiierte, der Zeitung. “Als Senatorin hat sie eine Verantwortung.”

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Bei dem Angriff auf die Regionalbahn von Kiel nach Hamburg sind zwei Menschen getötet und fünf schwer verletzt worden. Gegen Ibrahim A. wurde Haftbefehl wegen zweier Morde und vier versuchten Mordes erlassen. Nur wenige Tage vor dem blutigen Verbrechen im Regionalzug wurde A., ein 33-jähriger staatenloser Palästinenser, aus der Haft in Hamburg entlassen.

Für Dennis Thering, den Vorsitzenden der CDU in Hamburg, zeigt der Fall erneut, dass die Justiz in Hamburg völlig überfordert und Gallina nicht geeignet ist. “Sie taucht mal wieder ein, anstatt Probleme zu beantworten und zu lösen”, kritisiert Thering im Hamburger Abendblatt. Die ersten Antworten erwartet er am Donnerstag im Justizausschuss der Hamburgischen Bürgerschaft. Die Senatorin hatte angekündigt, dort über die Hamburger Aspekte des Verbrechens zu berichten.

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Auf die Frage, ob Justiz und Verwaltung die Tat am Samstag im Deutschlandfunk hätten verhindern können, verneinte der Vorsitzende des Arbeitskreises Migrationsrecht im Deutschen Anwaltverein (DAV), Thomas Oberhäuser. Er verwies auf rechtliche Erwägungen und Anforderungen in Sorgerechtsfällen. Laut Oberhäuser hätten Justiz und Verwaltung die Tat verhindern können, indem sie ihn in Untersuchungshaft genommen hätten. „Aber die Justiz hat entschieden, dass es in keinem Verhältnis zu dem Verbrechen steht, dessen er beschuldigt wird.“

Laut Maelicke, Absatz 9 Das Hamburger ResOG sieht einen verbindlichen Anpassungsplan mit Regelungen zu sozialen Bedingungen, Aufenthalt, Suchtverhalten und Sicherung des Lebensunterhalts vor. „Auch die gesetzlich vorgesehenen Vorsorgemaßnahmen sind in diesem Einzelfall nicht ohne Weiteres erkennbar“, kritisierte er.

Das Motiv des Verdächtigen ist noch unklar. Ibrahim A. hat sich nach Angaben seines Anwalts zum Zeitpunkt der Richterbestellung nicht zu dem Fall geäußert. Wenn die Ermittlungsergebnisse vorliegen, werde er mit seinem Mandanten sprechen, sagte Rechtsanwalt Björn Seelbach.

Vermieter verlangen mehr Engagement

Soziale Vermieter in Norddeutschland haben die Politik um mehr Unterstützung bei der Integration von Flüchtlingen gebeten. Die im Verband Norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW) organisierten Unternehmen erlebten „Armut, Ausgrenzung und soziale Perspektivlosigkeit in Teilen ihres Stadtteils“, sagte VNW-Geschäftsführer Andreas Breitner am Sonntag in Hamburg. Parallelgesellschaften sind in den letzten Jahren entstanden. Außerdem seien wegen Zuwanderung “sechs zunehmend unterschiedliche Kulturen in unseren Wohngebieten, was zu Konflikten führt”. Die Sozialvermieter stehen mit diesen Problemen zu oft alleine da.

Angesichts der gewalttätigen Ausschreitungen in der Silvesternacht in Berlin, des Messerangriffs auf den Zug bei Brokstedt (Schleswig-Holstein) und der Proteste gegen das geplante Flüchtlingslager in Upahl bei Grevesmühlen (Mecklenburg-Vorpommern) sollten sich verantwortliche Politiker ernsthaft mit dem auseinandersetzen zugrunde liegende soziale Probleme, betonte Breitner. „Alle Gewalttäter, egal aus welchem ​​Grund, leben in Deutschland, in Gemeinden oder Städten, haben Nachbarn und leben unter uns. Fürsorge und Mitgefühl sind in solchen Situationen enorm wichtig: Aber wie geht es weiter?“ Es reicht nicht aus, vom Staat mehr „Härte“ zu fordern.

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