
Stand: 14.12.2022 12:02 Uhr
Die Insel Hidnessy beschäftigt das State Auditor’s Office. Prüfer wollen wissen, wie Spa-Direktorin Vanessa Marks zu ihrem Job kam. Es geht auch um die Rolle von Bürgermeister Thomas Janes (unabhängig).
Normalerweise macht die Insel Hiddensee Schlagzeilen mit Urlaubern und Rekord-Sonnenstunden oder wenn Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) dort Urlaub macht. Doch „Dat Soten Länneken“ westlich von Rügen ist nun ein Fall für den Landesrechnungshof. In seinem jüngsten Gemeindefinanzbericht kommt er zu dem Schluss, dass der Hafen- und Bäderbetrieb der Gemeinde eher chaotisch ist.

Vanessa Marks ist seit 2019 Spa-Direktorin im Hiddensea.
Wenn Finanzkontrolleure
Fühlen Sie sich geehrt, ohne die Position der Co-Regie zu werben?
Schwerins Prüfer sehen das als völlig unmusikalisch an. Die Stelle des Spa-Direktors sei offenbar ohne Ausschreibung vergeben worden, heißt es in ihrem Bericht der Wirtschaftsprüfer, der Hiddensea Island nicht namentlich erwähnte. Es gibt keine Informationen über das Auswahlverfahren, und es ist nicht klar, warum die Stellen zunächst begrenzt waren. Prüfer vermuten, dass Marx nicht für seine eigenen Zwecke gearbeitet hat.
Auch Thomas Janes steht im Fokus
Die Feststellungen des Gerichtsprüfers könnten Hiddensees Bürgermeister Thomas Janes neue Schwierigkeiten bereiten. Im September gab es Medienberichte über eine Anzeige gegen Janes. Er hat Marx einseitig den Vorzug gegeben, angeblich wegen persönlicher Verbindungen. Ein Sprecher der Staatsanwaltschaft bestätigte, dass die Ermittlungen gegen Janes auf Anfrage des NDR andauern. Im Mittelpunkt steht die Bestellung eines Kurdirektors. Es geht um den Anfangsverdacht der Untreue. Der Betroffene hat möglicherweise eine unverhältnismäßig hohe Entschädigung für den Verlust der Gemeinschaftsfinanzen, und auch die Frage seiner Nebentätigkeit steht auf dem Spiel. Marx trat nicht nur als Sängerin auf AIDA-Schiffen auf, sie vermittelte unter anderem auch Versicherungen. Ein Sprecher der Staatsanwaltschaft rechnet mit einem Abschluss der Ermittlungen Anfang dieses Jahres. Laut einem Bericht der “Bild”-Zeitung bestritt Janes die Vorwürfe.
Offene Fragen zum Landesernte-Erntedankfest 2019
Gens spielt im Prüfbericht noch eine Rolle, wird aber wie die Insel selbst nicht namentlich erwähnt. Die Wirtschaftsprüfer haben viele unbeantwortete Fragen zur Finanzierung der staatlichen Erntedankfeier im Oktober 2019 in Hiddensea. Das Land unterstützte das Festival mit 10.000 Euro. Ein grosser Teil des Kabinetts von Regierungschef Schweiz besuchte die Insel, der Regierungschef ist bekennender Hiddensee-Fan.
Das Rechnungshof vermutete, dass Janes unter Missachtung der zuständigen Behörden handschriftliche Anordnungen bezüglich des Festivals erteilt hatte. Außerdem hat der Bürgermeister Abgaben bei der kommunalen Selbstverwaltung, es geht um die Strom- und Wasserrechnungen. Gegen ihn besteht eine offene Forderung in Höhe von 7.200 Euro. Zwar verweigerten die Gemeinde und das Unternehmen laut Rechnungshof die Zusammenarbeit
Die Veröffentlichung der Vorwürfe soll gestoppt werden
Martina Johansen, Präsidentin des Rechnungshofs, kann über das Vorgehen der Gemeinde nur den Kopf schütteln. Anscheinend hat Janes Anwälte engagiert, um zu verhindern, dass die Vorwürfe in einem kürzlich erschienenen kommunalen Finanzbericht veröffentlicht werden. Der Landesrechnungshof zeigte sich unbeeindruckt. Immerhin umfasst Hiddensees Abschnitt sieben Seiten. Dem Bericht zufolge wurden keine wesentlichen Bedenken gegen die Darstellungen erhoben. Die Rechnungsprüfer wandten sich an das Bezirks- und das Innenministerium.
Janes bestreitet einige der Anschuldigungen
Inzwischen hat Jens geantwortet und einige der Anschuldigungen bestritten. Der 52-Jährige sagte dem NDR, er habe Kurdirektorin Vanessa Marks nicht unbefristet, sondern vom Gemeinderat eingestellt. Bei der Auftragsvergabe im Rahmen des Landeserntefestes habe die Gemeinde „nach bestem Wissen und Gewissen gehandelt“. Auf die Frage nach den offenen Rechnungen sagte Janes, er bezahle die Liegegebühren und die Stromkosten unter Vorbehalt, da der Kutter seine Fische im Kloster verkaufe.
Ansonsten bleibt seine Aussage zweideutig. Jens spricht über Kommunikationsstörungen, was bedauerlich ist. Als Bürgermeister ist er eine Person mit Persönlichkeitsrechten. Er sieht es nicht als angebracht an, seine Angelegenheiten politisch in der Gemeinde zu organisieren. Zu Fragen, ob ihre Kurdirektorin ihren Job ohne Werbung bekommen habe und ob sie überbezahlt sei, sagte Jens nichts.
Auch Investitionen spielen eine Rolle
Der Rechnungshof hat in seinem Kommunalbericht auch die Finanzanlagen der Städte, Kreise und Gemeinden untersucht. Im Berichtsjahr 2021 hatten die Kommunen rund 1,3 Milliarden auf der Hochbank – der Großteil der Summe lag auf dem Girokonto. Was die Finanzaufsicht überrascht: Trotz des oft beklagten Geldmangels investieren Kommunen einen Teil ihrer Mittel langfristig. Eine Beschwerde wurde beim Rechnungshof eingereicht
Mit Blick auf die Finanzlage der gesamten Gemeinde kommen die Prüfer erneut zu dem Schluss, dass die Lage 2021 besser war als die Stimmung. Die Mehrheit aller Gemeinschaften, einschließlich Sana, sind schwarz. Das neue Wirtschaftsgleichstellungsgesetz, das die Verteilung von Mitteln des Landes an die Kommunen regelt, hat die erwartete Wirkung gezeigt. Der Rechnungshof stellt fest, dass Mecklenburg-Vorpommern seinen Kommunen mehr als andere Bundesländer hilft und coronabedingte Einbußen etwa bei der Gewerbesteuer mehr als nötig kompensiert.
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