IHK-Umfrage: Kölner Wirtschaft resilienter als erwartet – Aussichten dennoch durchwachsen

20. Dezember 2022, Köln: Die Ehrenstraße ist für den Autoverkehr gesperrt.  Seitdem sind mehr Fußgänger unterwegs.  Foto: Michael Bause

Besonders pessimistisch ist derzeit der Einzelhandel.

Auch wenn die befürchtete Rezession noch nicht eingetreten ist, blicken die Unternehmen vorsichtig in die Zukunft.

Die Wirtschaft in der Region hat sich in den vergangenen Monaten als stabiler als erwartet erwiesen. „Die von uns allen befürchtete Rezession ist noch nicht eingetreten“, sagte Uwe Vetterlein, Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer zu Köln (IHK), bei der Vorstellung der aktuellen Konjunkturumfrage. Dies liegt vor allem an der Anpassungsfähigkeit lokaler Unternehmen. „Das aktive Eingreifen der Politik in Krisenzeiten hat sich sicherlich positiv ausgewirkt. Der fehlende politische Reformwille und die sinkende Wettbewerbsfähigkeit des Wirtschaftsstandorts Deutschland verhindern jedoch eine nachhaltige Erholung.” Besonders kritisch ist die Situation in der energieintensiven Industrie.

Allerdings hat sich das Wirtschaftsklima seit Herbst 2022 bemerkenswert erholt. Damals gaben 21 Prozent der befragten Kölner Unternehmen an, ihre Geschäftslage sei schlecht, insgesamt 52 blickten pessimistisch in die Zukunft und befürchteten eine negative Entwicklung. Nur acht Prozent erwarten eine kurzfristige Verbesserung der Lage.

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Die Unternehmen sind wieder etwas optimistischer

Inzwischen sind die Unternehmen wieder optimistischer: 34 Prozent berichten von einer guten Geschäftslage. 13 Prozent rechnen mit einem weiterhin guten oder besseren Geschäft und 55 Prozent mit einer gleichbleibenden Situation. 17 Prozent der Unternehmen schneiden jedoch immer noch schlecht ab. Insgesamt stieg der Konsumklimaindex von 79 auf 98 Punkte. Ab 100 Punkten beginnt die Wirtschaft zu wachsen, darunter schrumpft sie.

Angesichts des Krieges in der Ukraine, hoher Energiekosten, Inflation, steigender Zinsen und bürokratischer Hürden gebe es aber noch keinen Grund, Entwarnung zu geben, warnt die IHK. Energie- und Rohstoffpreise (71 Prozent) sowie der Fachkräftemangel (63 Prozent) werden von den Unternehmen weiterhin als größte Risiken für ihr Geschäft eingestuft. Allerdings hat sich die wirtschaftliche Lage in der Region zuletzt etwas verbessert: Die Inflation hat sich abgeschwächt, die Energiepreise sind gesunken, die allgemeine Lage ist für Unternehmen „wieder überschaubarer“, wie Geschäftsführer Vetterlein sagte. Planungssicherheit ist für Unternehmen zentral, nur so können sie kalkulieren. Die Stabilisierung der Lage führt zu etwas besseren Geschäftserwartungen.

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Der Baubranche geht es relativ gut

Sie sind jedoch von Branche zu Branche sehr unterschiedlich. Laut einer Umfrage der Industrie- und Handelskammer geht es 21 Prozent aller Industrieunternehmen in der Region schlecht, 36 Prozent rechnen mit einer Fortsetzung der negativen Entwicklung. Auch wenn sich die aktuelle Lage in der Bauwirtschaft leicht verschlechtert hat, bleibt die Branche im Vergleich führend. 54 Prozent berichten von guten Geschäften, 38 Prozent von stabilen Geschäften und nur acht Prozent stufen ihre Lage als schlecht ein. Die Zukunftsaussichten sind weiterhin pessimistisch, wenn auch nicht mehr so ​​negativ wie im Herbst: Nur elf Prozent erwarten hier eine Verbesserung, während 30 Prozent eine Verschlechterung ihres Geschäfts erwarten.

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Die Einzelhändler sind auffallend pessimistisch. Nur 20 Prozent schätzen ihre aktuelle Situation als gut ein, nur drei Prozent erwarten eine Verbesserung. Insgesamt 48 Prozent und damit fast die Hälfte von ihnen freuen sich über ein schlechtes Geschäft. Deutlich besser sieht es in der Hotellerie und Gastronomie aus. Dort stufen 37 bzw. 47 Prozent ihre Situation als gut bzw. befriedigend ein. 32 Prozent gehen davon aus, dass sich die Situation verbessert und 47 Prozent gleich bleiben. 21 Prozent gehen hingegen von einer Verschlechterung aus.

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