Fidelity-ETF-Leiter: “Markt bei einfachen Indexfolgern ist verteilt” | Unternehmen | 05.01.2023

Die Fondsgesellschaft Fidelity International will ihr Geschäft mit Exchange Traded Funds (ETFs) innerhalb der bestehenden Säulen ausbauen. Das sagt Stefan Kuhn, der seit April 2022 beim Vermögensverwalter für den ETF-Vertrieb in Europa verantwortlich ist, im Gespräch mit FONDS professionell. Fidelity bietet Dividenden- und Themen-ETFs auf der Grundlage von Indizes, die intern entwickelt wurden und auf der Grundlage des Research des Unternehmens basieren, sowie nachhaltige und festverzinsliche ETFs mit aktiver Aktienauswahl.

„Innerhalb dieser vier Säulen werden wir uns weiterentwickeln“, kündigt Kuhn an. “Wir haben uns kein festes Ziel für das verwaltete Vermögen gesetzt.” Die UCITS-ETF-Plattform hat derzeit ein Volumen von rund dreieinhalb Milliarden Dollar erreicht. „Fidelity ist zu einem relevanten Akteur auf dem ETF-Markt geworden“, schließt Kuhn, der zuvor das SPDR-ETF-Geschäft bei State Street Global Advisors für Deutschland, Österreich und die Schweiz leitete.

Auch Lesen :  Telekom und Vodafone stellen wichtigen Service ein

„Das passt nicht zu unserer Philosophie“
„Als aktiver Manager war uns klar, dass Fidelity mit klassischen Index-Trackern nicht zurechtkommt“, begründet Kuhn die Idee des Unternehmens, sich auf aktiv gemanagte ETFs und selbst entwickelte Indizes zu konzentrieren. “Eine einfache Darstellung des Standardindex von MSCI, S&P Dow Jones und Co. entspricht nicht unserer Philosophie.” Mehr noch: „Der ETF-Markt ist mehr oder weniger mit einfachen Indexfolgern verteilt“, erklärt Kuhn. Bestenfalls kann man versuchen, sich über den Preis von der Konkurrenz abzuheben. „Man kann sich hier nicht nur mit gutem Service profilieren“, ergänzt der ETF-Experte.


Wie sich das ETF-Geschäft anderer traditionsreicher Fondshäuser entwickelt hat, lesen Sie in der Ausgabe FONDS-profi 4/2022. Registrierte Nutzer finden den Artikel auch hier im elektronischen Magazin.


„Allerdings sehe ich Grenzen für aktive ETFs“, sagt Kuhn. „Anders als in den USA, wo sie bereits sehr spezifische und aktive Strategien ausgearbeitet haben, sehe ich das ETF-Vehikel in Europa immer noch in der Rolle, einen breiteren Markt zu markieren.“ Die ETF-Abdeckung zeichnet sich durch „what you see is what you get“ aus. „Der Anleger erhält ein Investment in den gesamten Markt und weiß, was ihn erwartet“, erklärt Kuhn. Großes Potenzial liegt jedoch in der Dividenden- und insbesondere in den thematischen Strategien. Weitere Wachstumschancen sieht Kuhn in nachhaltigen Strategien. Anleihen-ETFs haben auch „einen riesigen Wachstumsmarkt erschlossen, der nicht mehr so ​​gut verstanden wird“, fügt der Fidelity-Mann hinzu.

Auch Lesen :  Edeka-Chef wirft Herstellern überhöhte Preisforderungen vor | Freie Presse

Vertrieb aus einer Hand
Beim Vertrieb unterscheidet das Unternehmen nicht zwischen ETFs oder aktiven Fonds. „Ob ein Mandat, aktiver Fonds oder ETF die beste Lösung für ein Problem bietet, ist für Fidelity nicht entscheidend“, erklärt Kuhn. „Wichtig ist, dass wir dem Kunden die passende Lösung anbieten können. Der große Vorteil ist, dass wir aus einer Hand verkaufen.“ Das Thema ETFs sei so wichtig, „dass wir unsere Vertriebsmannschaft in wichtigen Märkten verstärken werden“, kündigte Kuhn an. Im November 2022 stellte das Unternehmen Tim Breitbach als Leiter des ETF-Vertriebs für Deutschland, Österreich und die Schweiz ein. (Erde)

Source

Auch Lesen :  Kampf gegen Inflation: EZB hebt Leitzins um 0,5 Prozentpunkte an

Leave a Reply

Your email address will not be published.

In Verbindung stehende Artikel

Back to top button