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Treppenkönige aus MV: Das Familienunternehmen Derstappen in Lützow geht in die dritte Generation
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Oliver Guhl (56), Geschäftsführer, Tim Derstappen und Ivonne Derstappen sitzen gemeinsam an einem Tisch und besprechen ein aktuelles Projekt (von links).
© Quelle: Martin Börner
Lützow. Die Leidenschaft für Treppen wird bei Derstappen großgeschrieben. Seit 1990 baut das Familienunternehmen Treppen für Einfamilienhäuser im eigenen Werk – alles Handarbeit in Mecklenburg-Vorpommern.
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„Mein Vater war Hirte und er reiste, um die Schafe zu scheren“, sagt Ivonne Derstappen aus der Lebensgeschichte ihres verstorbenen Vaters Reiner Derstappen. „Doch das hat ihm nicht gereicht und er hat eine Ausbildung zum Tischler gemacht“, sagt der Geschäftsführer. Gemeinsam mit Oliver Guhl leitet der 45-Jährige die Geschäfte des Unternehmens in Lützow (Nordwest-Kreis Mecklenburg).
Treppenbau als Nischenmarkt erkannt und genutzt
Auch Reiner Derstappen traf Oliver Guhl auf dem Weg in die Schreinerei. „Wir wollten selbst etwas machen, und nach der Wiedervereinigung war alles möglich. Also haben wir eine Treppe gebaut, das konnte nicht jeder. Da war eine Marktlücke“, erklärt Oliver Guhl. „Dann sind wir sehr schnell gewachsen, von drei Mitarbeitern auf zehn, dann 30, heute sind wir um die 100.“
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Stufen, alles handgefertigt in Lützow in MV
© Quelle: Martin Börner
Nach dem Unfalltod des Firmengründers im Jahr 2003 übernahm Ivonne Derstappen dessen Position. Nach ihrer Ausbildung war sie bereits in verschiedenen Bereichen im Familienunternehmen tätig, obwohl sie sagt: „Ich wollte nie für Papa arbeiten, du hast Erfahrung mit deinen Eltern.“ Aber als es darum ging, das Unternehmen zu halten, „war klar. etwas nehmen.”
“Ich liebe die Treppe auf der Baustelle”
Ihr Sohn Tim hatte den gleichen Gedanken. Doch als ihn eines Tages seine Mutter mit einem wertvollen Job ins Unternehmen lockt, steckt sich auch der 28-Jährige mit dem Treppenfieber an. Das ist ihm bei seinem ersten Einsatz passiert. „Ich liebe die Treppen auf der Baustelle“, sagt der Schreinermeister, auch wenn er zunächst in der Metallbranche arbeiten wollte und dachte: „Zu meiner Mutter gehe ich nicht“.
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Ein eingespieltes Team: Tim Derstappen und Ivonne Derstappen stehen gemeinsam auf einer Treppe.
© Quelle: Martin Börner
Wie funktioniert die Zusammenarbeit zwischen den Generationen? „Es gibt keinen Generationenkonflikt. Die Jüngeren müssen auch wissen, dass man von den Älteren lernen kann. Beide Seiten müssen offen sein“, betont Tim Derstappen. Was fasziniert ihn am Treppenbau? „Das schönste Gefühl ist, wenn jemand Höhenangst und Leitern hat und dann zum ersten Mal das Stockwerk darüber mit der Treppe sieht“, schwärmt Tim Derstappen.
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“Wir machen es auch möglich, die Treppe hinauf und die Rutsche hinunter zu gehen”
Es ist klar, dass die Treppe in Derstappen nicht nur ein Bauelement ist. Die Treppe verbindet, sie existiert, sie ist Gestaltungselement. „Die Treppe ist das erste Möbelstück im Haus, das eingebaut und fertig ist“, erklärt Oliver Guhl, der versucht, die Wünsche des Kunden umzusetzen. “Wir lassen sie auch die Treppe hinaufsteigen und die Rutsche hinuntergehen.” Begeistert ergänzt der Schreinermeister: „Wir produzieren, was die Menschen brauchen. Und wir machen alles selbst – von der Planung über den Bau bis hin zur Installation.“
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Die Tischlerlehrlinge Simon Schwarck (17), Mattis Grevsmühl (18) und Jan Schoppe (18) schleifen die Treppe (von links).
© Quelle: Martin Börner
Die Treppenbauer aus Lützow versuchen das technisch Machbare und Sichere umzusetzen. „Wir haben im Laufe der Jahre schon 50.000 Treppen gebaut“, sagt Geschäftsführer Guhl. Und was sagt der Experte zur Wahl zwischen Treppe und Lift? „Aufzug und die Treppe runter.“ Aber der Weg in Lützow setzt die Treppe fort.