
Keilpflanzen sind ursprünglich für ihren Appetit auf Insekten bekannt – doch jetzt berichten Forscher, wie erfolgreich einige Arten dieser Pflanzen ihre Ernährung auf kleine Säugetiere umgestellt haben: Sie haben ihre Netze in Toiletten verwandelt, sozusagen in Töpfe verwandelt. Das Team konnte zeigen, dass diese „Toilettenpflaster-Pflanzen“ in den trockenen Höhenlagen der Insel Borneo viel mehr Nährstoffe aufnehmen können als ihre fleischfressenden Verwandten.
Die meisten Pflanzen sind reich an Nährstoffen, die sie über ihre Wurzeln aus dem Boden aufnehmen. Einige Pflanzen erhalten jedoch auf seltsame Weise zusätzliche Nahrung: Sogenannte Fleischfresser fangen Insekten, um die Vorteile des Wachstums an trockenen Orten zu nutzen, hauptsächlich durch eine erhöhte Zufuhr von Stickstoff. Einige Wiederholungen brechen, andere stellen elastische Fallen auf und einige setzen Verluste. Die letzte Gruppe umfasst Pflanzenvertreter (Nepenthes). Ihre Blätter wachsen wie Stängel mit Zwiebeln am Ende. Ihre Öffnungen enthalten Nektardrüsen, um Beute anzulocken. An besonders glatten Strukturen finden die Opfer dann keinen Halt und sinken in die Schüssel, in der sie auf die Verdauungssäfte warten.
Spezialisiert auf Honig
Dieses “Standardkonzept” kommt in verschiedenen Arten und Formen in verschiedenen Pflanzenarten vor. Besonders viele weibliche Vertreterinnen findet man auf der indonesischen Insel Borneo. Allerdings haben Forscher dort in den vergangenen Jahren auch merkwürdige Eigenschaften entdeckt, berichtet ein internationales Forscherteam. Manche Arten eignen sich daher weniger gut zum Insektenfangen – stattdessen haben sie sich auf friedlichere Weise kleine Baue gebaut: Sie bieten ihnen köstlichen Nektar, den sie bequem vom Nest aus lecken können.
Das hintere Ende der kleinen Stoßzähne ist dafür offenbar gut geeignet: Beim Fressen verrichten sie offenbar oft ihr Geschäft in den Öffnungen des Nestes, wie die Beobachtungsspuren und Exkremente zeigen. „Ursprünglich nutzten sie Farbe und Duft, um Insekten anzulocken und zu fangen. Doch jetzt lädt diese nistende Pflanzenart kleine Säugetiere dazu ein, ihre Exkremente im Keil abzulegen Bayreuth.
In ihrer Studie haben er und seine Kollegen nun untersucht, inwieweit diese Ernährung Pflanzen Vorteile bei der Insektenabwehr bieten kann. Um die Nährstoffversorgung zu untersuchen, nutzten die Forscher den Nachweis des Stickstoffisotops ¹⁵N in Pflanzenmaterial. Je höher die Werte, desto wichtiger wird das Düngeelement Pflanzen aus alternativen Quellen, erklären die Forscher. Sie untersuchten Gewebeproben von acht verschiedenen Keilpflanzenarten aus dem Hochland von Borneo. Vier waren bekannt dafür, tierische Exkremente auf ihrer Speisekarte zu haben, während die anderen repräsentativ für traditionelle Methoden des Insektenfangs waren. Als Konkurrenzpflanzen dienten auch „normale“ Pflanzen aus der Region.
“Toilettenkeilpflanzen” gedeihen am besten in höheren Lagen
Die Ergebnisse der Analyse bestätigten zunächst, dass invasive Pflanzen in der Regel mehr Stickstoff aus ihren alternativen Quellen beziehen können als „normale“ Pflanzen. Ein Vergleich zwischen verschiedenen Pflanzenfresserarten zeigte, dass der ¹⁵N-Gehalt im Gewebe von Individuen, die ihre Ernährung auf tierische Exkremente umstellten, doppelt so hoch war wie der von Arten, die nur Insekten fingen. „Ein hoher Anteil des Stickstoffisotops ¹⁵N in Pflanzengeweben ist ein deutlicher Hinweis auf eine bessere Versorgung mit Stickstoff und anderen wichtigen Nährstoffen. Unsere Forschung zeigt daher deutlich den Wert der Umwandlung von Böden als neue Nahrungsquelle“, sagt Gebauer.
Aber warum sammeln nur manche Stauden? Die Forscher erklären, dass dieses Konzept mehr nützen kann, als nur Insekten an bestimmten Orten zu fangen. Dies liegt daran, dass Arten, die zum Sammeln von Säugetierkot geeignet sind, nur in großen Höhen vorkommen. Es ist bekannt, dass es deutlich weniger Beutetiere gibt als in tieferen Lagen. Deshalb ist das Konzept einer Toilette in diesen Bereichen natürlich besonders wertvoll. „Diese Funktionsänderung ist ein erstaunliches Beispiel dafür, dass Pflanzen in der Lage sind, ihre Ernährung kreativ anzupassen“, schließt Gabor.
Quelle: Universität Beirut, Fachgebiet: Annals of Botany, DI: 130/7/927/6779531