
Stand: 30.11.2022 14:59 Uhr
Trotz der geringen Kundenresonanz auf Aktionen wie „Black Friday“ und „Cyber Monday“ blicken die Geschäfte in Mecklenburg-Vorpommern optimistisch in das Weihnachtsgeschäft und hoffen auf einen Endspurt des Erfolgs nach Jahren der Pandemie.
Zwar gehen die Einzelhändler im Norden von einem nominalen Umsatzplus von 5,4 Prozent im November und Dezember gegenüber dem Vorjahr aus, dies entspricht jedoch aufgrund der hohen Inflation einem realen Rückgang von 4 Prozent Für Mecklenburg-Vorpommern entspricht dies einem erwarteten Umsatz von rund 2 Milliarden Euro, wie der Präsident des Gewerbeverbandes Nord, Andreas Bartmann, am Mittwoch in Hamburg sagte.
Preiserhöhungen sind wahrscheinlich
Der Handelsverband Nord beziffert den Anstieg der Kosten für Energie, Miete und Personal für den Einzelhandel auf rund zehn Prozent. Diese werden jedoch nicht vollständig an die Verbraucher weitergegeben – dennoch müssen die Kunden Preiserhöhungen von rund fünf Prozent zahlen. Dies gilt vor allem für Produkte wie Kleidung, Elektronik und Spielzeug.
Um Kosten zu senken: Geschäfte können Öffnungszeiten verkürzen
Der Verband geht zudem davon aus, dass viele Geschäfte auf späteres Öffnen oder früheres Schließen umstellen, um Kosten zu sparen. Nach einem verhaltenen Start im November blickt die Branche positiv auf den Dezember. Die bisherigen Aktionen wie Black Friday und Cyber Monday seien sehr verhalten gestartet, sagte der Präsident des HVNord Bartmann. Ausschlaggebend dafür sind sowohl die schlechte Kauflaune der Kunden als auch die ungewissen Kosten in der Energiekrise.
Umfrage: Kunden kaufen häufiger in unmittelbarer Nähe ein
Laut einer Umfrage des Verbandes ist die Stimmung unter den Verbrauchern deutlich besser als die der Einzelhändler. Vor allem in den Innenstadtlagen und Gewerbegebieten ist die Mehrheit der Unternehmen mit dem aktuellen Geschäft unzufrieden, ihr Anteil liegt daher bei fast zwei Dritteln. In den für Mecklenburg-Vorpommern wichtigen ländlichen Räumen halten sich positive und negative Reaktionen die Waage. Das ist laut Handelsverband eine Entwicklung, die sich bereits während der Pandemie abzeichnete: Kunden kaufen also häufiger in ihrer unmittelbaren Umgebung – also regional – ein, was sich in der Statistik niederschlägt.
