Buch-Empfehlungen aus dem November 2022 – Kultur

Dorothee Schmitz-Köster – Nutzlose Väter, Wallstein

Bücher des Monats November: Dorothee Schmitz-Köster: Nutzlose Väter.  Über Models, Querspringer und Produzenten, die nach Lebensborn flüchten.  Wallstein-Verlag, Göttingen 2022. 160 Seiten, 24 Euro.

Dorothee Schmitz-Köster: Nutzlose Väter. Über Models, Querspringer und Produzenten, die nach Lebensborn flüchten. Wallstein-Verlag, Göttingen 2022. 160 Seiten, 24 Euro.

(Foto: Wallstein)

Es war eine Männerliga nach Heinrich Himmlers Geschmack. Der SS-Verein „Lebensborn“ hatte zum Ziel, „rassisch und genetisch wertvolle“ Kinder zu zeugen, Tausende wurden gezeugt und in eigens errichteten „Lebensborn“-Häusern aufgezogen. Väter blieben oft anonym und kümmerten sich nicht um ihren Nachwuchs. Die Historikerin Dorothee Schmitz-Köster ist den Schicksalen unzähliger „Lebensborn“-Kinder nachgegangen und erklärt einfühlsam, wie diese männlich dominierte Strategie Kinder von damals bis heute belastet.

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Bruno Latour – Zur Entstehung der ökologischen Klasse. Denkschrift, Suhrkamp

Bücher des Monats November: Bruno Latour: Zur Entstehung der ökologischen Klasse.  Memorandum.  Suhrkamp, ​​Berlin 2022. 93 Seiten, 14 Euro.

Bruno Latour: Zur Entstehung der ökologischen Klasse. Memorandum. Suhrkamp, ​​Berlin 2022. 93 Seiten, 14 Euro.

(Foto: Suhrkamp)

Bruno Latours neues Memorandum „Über die Entstehung der ökologischen Klasse“ widmet sich der Frage, wie angesichts der existenziellen Bedrohung durch den Klimawandel noch Lethargie herrschen kann – politisch und privat. Latour wendet sich sowohl an die Politik als auch an die breite Öffentlichkeit, die ihm gleichgültig ist. Wie kann aus dominanter Untätigkeit konstruktive Mobilisierung werden? Dies ist das Thema eines kleinen Buches, das wenige Wochen nach Latours Tod in deutscher Übersetzung erschienen ist.

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Cormac McCarthy – Passagier, Stella Maris, Rowohlt

Bücher des Monats November: Cormac McCarthy: The Passenger.  Rowohlt, Hamburg 2022. 528 Seiten, 28 Euro.

Cormac McCarthy: Der Reisende. Rowohlt, Hamburg 2022. 528 Seiten, 28 Euro.

(Foto: Rowohlt-Verlag)

Buch des Monats November: Cormac McCarthy: Stella Maris.  Rowohlt, Hamburg 2022. 240 Seiten, 24 Euro.

Cormac McCarthy: Stella Maris. Rowohlt, Hamburg 2022. 240 Seiten, 24 Euro.

(Foto: Rowohlt-Verlag)

Vor sechzehn Jahren schrieb Cormac McCarthy mit „The Road“ einen Roman, der international erfolgreich war. Und dann gab es mehr als ein Jahrzehnt lang keinen neuen Roman, bis vor kurzem: Zwei erschienen gleichzeitig. Sie sind die Geschwister Robert und Alicia Western. Im ersten Buch, The Traveler, sieht Robert als Rettungstaucher etwas, was er nicht sehen sollte, folgt und lauscht. So liest sich das erste Buch wie ein Thriller, das zweite hingegen ist purer Existentialismus. Alicia wurde in die psychiatrische Klinik Stella Maris eingeliefert. McCarthy befreit sich in diesem Buch von allen erzählerischen Zwängen und diskutiert durch die Figur der Alicia auch mathematische Theorien, ohne sie in die Dramaturgie eines Romans übersetzen zu müssen.

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Lukas Bärfuss – Vaters Kiste, Rowohlt

Bücher des Monats November: Lukas Bärfuss: Vaters Kiste.  Eine Erbschaftsgeschichte.  Rowohlt, Hamburg 2022. 96 Seiten, 18 Euro.

Lukas Bärfuss: Vaters Kiste. Eine Erbschaftsgeschichte. Rowohlt, Hamburg 2022. 96 Seiten, 18 Euro.

(Foto: Rowohlt-Verlag)

Am Anfang steht eine Bananenschachtel. Es wurde dem Autor Lukas Bärfuss nach dem Tod seines Vaters überreicht. Er hat die Kiste viele Jahre verschlossen und jetzt, nachdem er sie geöffnet hat, hat er einen Aufsatz herausgezogen: “Vater’s Box”. Sein Inhalt zeugt vom einsamen Tod eines Obdachlosen, von einem Leben in Armut und von dem Verbrechen, in das der Autor beinahe gestürzt wäre. Er selbst wehrte sich jedoch gegen Obdachlosigkeit und fehlende Bildung, wurde Schriftsteller und Hochschullehrer und erhielt 2019 den Georg-Büchner-Preis. In seinem autobiografischen Essay entwickelt er eine dramaturgische Leitlinie für das Denken in Zusammenhängen.

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Ingeborg Bachmann, Max Frisch – Wir haben es nicht gut gemacht. Korrespondenz, Piper-Verlag

Bücher des Monats November: Ingeborg Bachmann/Max Frisch: "Wir haben es nicht gut gemacht." Korrespondenz.  Piper Verlag, München und Suhrkamp Verlag, Berlin 2022. 1038 Seiten, 40 Euro.  (Foto: Piper Verlag)

Ingeborg Bachmann/Max Frisch: „Wir haben es nicht gut gemacht.“ Korrespondenz. Piper Verlag, München und Suhrkamp Verlag, Berlin 2022. 1038 Seiten, 40 Euro. (Foto: Piper Verlag)

(Foto: Bachmann)

Die Beziehung zwischen Ingeborg Bachmann und Max Frisch hält Schriftsteller seit jeher in Atem. Dementsprechend groß war die Aufregung, als der Briefwechsel zwischen den beiden Schriftstellern, die die Nachkriegsliteratur prägten, endlich veröffentlicht werden konnte. Die Schriften des Paares zeigen, wie angespannt die Beziehung von Anfang an war. Fühlte sich Frisch Bachmann intellektuell unterlegen, so war er in mehrfacher Hinsicht eifersüchtig, als Schriftsteller und als Lebenspartner. Bachmanns hingegen bleibt schwer nachvollziehbar, sie entzieht sich – der Beziehung und dem Leser. Sie, eine selbstbestimmte Schriftstellerin, leidet unter Frischs männlicher Überlegenheit.

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Christian Grataloup – Weltgeschichte. Atlas, CH Beck

Buch des Monats November: Christian Grataloup: Weltgeschichte.  Atlas.  Verlag CH Beck, München 2022. 640 Seiten, 39,95 €.

Christian Grataloup: Eine Weltgeschichte. Atlas. Verlag CH Beck, München 2022. 640 Seiten, 39,95 €.

(Foto: Verlag CH Beck)

Menschheitsgeschichte im Atlasformat? Das ist okay. Christian Gataloup ist das globale Zusammenspiel von Geschichte und Geographie auf beeindruckende Weise gelungen. Ob er auf einer Doppelseite den Verlauf der Pest im Spätmittelalter, das kolonisierte Afrika oder den Sechs-Tage-Krieg im Nahen Osten (1967) erklärt, es ist immer ein anschaulich inszenierter Rückblick mit Erkenntnisgewinn. Die großen Linien der Weltgeschichte in 515 Karten.

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