
Bürgermeister und Landrat schreiben wegen des Flüchtlingszustroms einen Brandbrief an Scholz
Kommunalpolitiker schreiben feurige Briefe über den Flüchtlingszustrom
Bürgermeister und Landrat des Maine-Taunas-Distrikts haben einen Brandbrief an die Bundesregierung gerichtet. In ihrem Schreiben fordern sie die Begrenzung und Kontrolle des Flüchtlingszustroms sowie weitere Abschiebungen.
In einem Brandbrief forderten hessische Kommunalpolitiker die Bundesregierung auf, Änderungen in der Einwanderungs- und Flüchtlingspolitik vorzunehmen. Begründet wird dies mit den fehlenden Kapazitäten auf dem Wohnungsmarkt, in Schulen und Ämtern. Auch weitere Abschiebungen sind erforderlich.
eEs ist ein Hilferuf von der Basis des Landes: Die Bürgermeister und Landräte des Main-Tanus-Kreises haben feurige Briefe an Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und den hessischen Ministerpräsidenten Boris Rhein (CDU) geschrieben. In dem Brief, der auf WELT abrufbar ist, forderten sie, den Zustrom von Flüchtlingen zu begrenzen und zu kontrollieren.
„Flüchtlingszustrom aktiv steuern und begrenzen! Passen Sie genau auf, wer unsere Hilfe braucht und wer nicht!“ Der Brief endet mit einem Appell, der auch mehr Abschiebungen fordert: “Sie müssen auch Menschen, die illegal in der Bundesrepublik leben, aktiv führen, damit wir unsere Ressourcen für diejenigen einsetzen können, die unsere Hilfe brauchen!”
Und weiter: „Helfen Sie uns, indem Sie immer wieder Gesetze erlassen, um der jetzigen Situation gerecht zu werden, und setzen Sie keine anderen Anreize, sich aus finanziellen Gründen in die Bundesrepublik zu begeben.“ Zunächst hatte „Bild“ über den Brandbrief berichtet.
Lokalpolitiker von CDU, SPD, FDP und Grünen unterzeichneten den Brief
Unterzeichnet wurde das Schreiben von Landrat Michel Cyriaux (CDU), mehreren Landräten, darunter Politiker von FDP und Grünen, sowie den Bürgermeistern von zwölf Gemeinden des Landkreises. Unter ihnen ist Alexander Imisch (SPD) aus Schwalbach – der Heimatgemeinde von Innenministerin Nancy Fesser (SPD). Noch vor wenigen Tagen hatte Feser EU-Pläne zur Erleichterung von Abschiebungen zurückgewiesen.
Grund für die Forderung nach Begrenzungen der Zuwanderung ist die drohende Überlastung. 8.599 Flüchtlinge leben derzeit im Kreis, der die zweithöchste Bevölkerungsdichte aller Kreise in Deutschland aufweist. „Wir stellen derzeit Hotels und Privatunterkünfte wieder ein, um die Situation zu bewältigen“, heißt es in dem Schreiben. “Aber machen wir uns nichts vor: Mit der wachsenden Zahl von Flüchtlingsbewegungen sind unsere Kapazitäten begrenzt.”
Noch heute haben viele einheimische Familien Schwierigkeiten, angemessenen Wohnraum zu finden. „Diese Situation auf dem Wohnungsmarkt wird durch die Flüchtlingsbewegung stark verschärft“, heißt es weiter. Die Unterzeichner fordern zudem, bei der Verteilung von Flüchtlingen und Asylbewerbern mehr auf das Gebiet des Landkreises zu achten. Denn in dem Quartier im Umland von Frankfurt/Main gibt es keine freien Flächen oder Bauland.
Der Bezirk Maine-Towns hat auch Einschränkungen bei der Betreuung von aufgenommenen Personen. Als Probleme werden in dem Schreiben Unterstützung, Schulvermittlung und Integrationskurse genannt. „Bei der Aufnahme von Flüchtlingen müssen wir unsere Büros entsprechend qualifiziert besetzen“, schreibt der Kommunalpolitiker. Dies ist nur mit ausreichenden Anstrengungen möglich, die notwendigen Mitarbeiter auf dem Arbeitsmarkt zu finden – Grund ist der Fachkräftemangel.
Der Brief betont, dass die Kommunen im Main-Tanus-Distrikt grundsätzlich bereit sind, Flüchtlingen zu helfen. „Im Laufe der Jahre haben wir vielen Menschen geholfen, hier sicher zu leben. Das können wir nur durch die unglaubliche Solidarität der Gemeindefamilie und vieler Unterstützer vor Ort“, schließt der Brandbrief. „Bitte zerstört diese Strukturen nicht. Helfen Sie uns, Menschen zu helfen. “
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