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Die Besucherzahlen der Bibliothek in Schongau steigen wieder. Dieses Jahr ist auch ein besonderes Jubiläum. Und einiges aus der Zeit vor der Coronazeit soll auch wieder angeboten werden.
Schongau – In der Bibliothek im Münztor sei man fast „wieder auf Vor-Corona-Zahlen“, sagt Bibliotheksleiterin Kornelia Funke. Im vergangenen Jahr wurden insgesamt 49.036 Kredite registriert. Über 23.000 Besucher wurden gezählt, Tendenz steigend bei Neuregistrierungen von Bibliotheksausweisen – 266 im Jahr 2022.
Click and Collect hat während der Pandemie gut funktioniert – aber es ist etwas anderes, wenn Sie selbst durch die Bibliothek gehen können. Als besonders nützlich erwies sich damals der „Web-Opac“, der den Katalog der Bibliothek im Internet anzeigt. Auch nach Corona bleibe das sehr hilfreich, sagt Funke. Immer wieder haben 2022 Menschen von zu Hause aus bestellt oder Listen mit ihren Wunschbüchern erstellt, mit denen sie durch die Bibliothek gelaufen sind.
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Mehr Digitalisierung, aber „Buch in der Hand“ bleibt beliebter
Stichwort Digitalisierung: Seit 2017 sind E-Books in Schongau ausleihbar. Rund 88.000 Medien und 182 Zeitungen stehen zur Verfügung. Funke sieht darin ein zusätzliches Angebot – viele leihen sich sowohl digitale als auch gedruckte Bücher oder Zeitschriften aus. Es gibt aber auch Nutzer, die sich auf E-Books beschränken. Das lässt sich nicht beziffern, sagt Funke. Insgesamt sei das „Buch in der Hand“ aber nach wie vor im Trend, was laut Funke auch Studien bestätigen.
Guten Anklang fanden im vergangenen Jahr auch die 135 Tonis-Figuren, die auf der dazugehörigen Box platziert werden können, sodass ein Hörspiel oder Musik zu hören ist. Kinderbücher – „ein wichtiger Aspekt für die Bibliothek“ – erfreuen sich wie gewohnt großer Beliebtheit. Kornelia Funke freut sich, dass der Rotary Club Schongau die Anschaffung neuer Kinderbücher finanziell unterstützt. Darüber hinaus ist natürlich das Medienanschaffungsbudget der Stadt die Grundlage für Neuanschaffungen.
Bibliothek Schongau: 2023 soll es soweit sein
Auch in diesem Jahr will Funke die Zusammenarbeit mit Kindergärten auf jeden Fall intensivieren. Das heißt, sie lädt Gruppen ein, die Bibliothek zu durchsuchen. Es zeigt, was angeboten wird und wie die Ausleihe funktioniert. In den Corona-Jahren war es leider etwas ansehnlich, aber davor hat es gut funktioniert.
Funke will auch neue Gesellschaftsspiele kaufen. Im vergangenen Jahr wurden einige abgenutzte entsorgt. Und Funke möchte wieder Kaffee anbieten.
Funke plant eine Umstrukturierung der Sachbücher für Erwachsene: Reiseliteratur und Kochbücher kommen immer noch gut an, aber das Internet ist ein Konkurrent für spezifischere Themen. Funke will nun Bücher zu Themen- und Gedenktagen zusammenstellen und damit Schwerpunkte setzen. Letztes Jahr hat sie es zum Beispiel für den „Tag des Wassers“ getan. Heimatgeschichte gehört natürlich zum Bibliotheksfonds – da ändert sich nichts, auch wenn es nicht so oft ausgeliehen wird.
Im Mai steht ein großes Jubiläum an: Die Bibliothek im Münztor feiert ihr 20-jähriges Bestehen. Gemeinsam mit der Stadt will Funke zu einer Veranstaltung einladen. Es ist ihr wichtig, dass die Freiwilligen richtig anerkannt werden. Das Bibliotheksteam im Münztor hat derzeit 16 aktive Mitglieder. Einige sind von Anfang an dabei.
Die Verklärungs-Gemeindebibliothek könnte mehr Leser gebrauchen
Sechs Freiwillige arbeiten in der Gemeindebibliothek Verklärung Christi. „Ein heller, barrierefreier Raum mit traumhaftem Blick auf Schongau, der super zum Stöbern einlädt“, wirbt Funke. Denn: „Da könnten wir noch ein paar Leser gebrauchen“, sagt sie. Über 6.300 Medien werden angeboten, überwiegend Bücher für alle Altersgruppen. Im Jahr 2022 waren es etwa 2.500 Kredite. Es ist jedes Jahr ungefähr gleich.
Obwohl die Öffnungszeiten etwas eingeschränkter sind, versucht man gerade bei besonderen Anlässen oder Feiern in der Kirche die Bibliothek nebenan zu öffnen. „Es ist schön und ein Privileg, zwei Bibliotheken in Schongau zu haben. Dann sollten beide gut laufen“, sagt Funke.
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