“Beleidigung gegen Präsidenten”: Türkei bestellt schwedischen Botschafter ein

„Beleidigung des Präsidenten“
Die Türkei ernennt den schwedischen Botschafter

Die Türkei widersetzt sich weiterhin der Frage eines NATO-Beitritts Schwedens. Nun belasten neue Vorwürfe das Verhältnis der beiden Länder. In Stockholm wurden “terroristische” Bilder auf das Gebäude der türkischen Botschaft projiziert.

Das türkische Außenministerium hat am Montag den schwedischen Botschafter nach Ankara einbestellt. Damit wollte die Türkei verurteilen, dass “Fotos mit terroristischer Propaganda und Beleidigungen unseres Präsidenten (…) auf das Gebäude unserer Botschaft in Stockholm projiziert wurden”, hieß es aus türkischen Diplomatenkreisen. Verantwortlich dafür sind Gruppen, die mit der verbotenen Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) in Verbindung stehen.

Damit reagierte die Türkei auf ein am Montag auf Twitter gepostetes Video des schwedischen Rojava-Komitees. Rojava ist eine selbsternannte, halbautonome kurdische Region im Norden Syriens. Das Komitee unterstützt die syrisch-kurdische YPG, die die Türkei als Terrororganisation einstuft.

Das undatierte Video zeigt Bilder, die auf die Fassade der türkischen Botschaft in Stockholm projiziert werden. Sie sollen angebliche Verbindungen der Türkei zu Dschihadisten des Islamischen Staates (IS) und Ankaras angeblichen Einsatz chemischer Waffen gegen die Kurden aufzeigen. Ankara fordert laut türkischen Diplomatenkreisen, „die Täter dieser Aktionen zu identifizieren und die notwendigen Maßnahmen zu ergreifen“.

Die PKK steht im Zentrum des Streits um die Nato-Mitgliedschaft Schwedens und Finnlands. Ankara hat Schweden ausdrücklich beschuldigt, ein Zufluchtsort für „Terroristen“ zu sein, und in einem im Juni mit Schweden und Finnland unterzeichneten Abkommen die Auslieferung mehrerer Mitglieder der PKK gefordert.

Schweden und Finnland haben nach dem russischen Angriffskrieg in der Ukraine beschlossen, die NATO-Mitgliedschaft zu beantragen. Die Türkei hat die beiden Länder jedoch seit Mai daran gehindert, dem Militärbündnis beizutreten. Schweden kündigte Anfang dieses Monats an, die Verfassung zu ändern, um strengere Anti-Terror-Gesetze zuzulassen. Damit könnte Stockholm eine der Hauptforderungen Ankaras erfüllen.

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