
Spahn macht gescheiterte Integration für Silvesterkrawalle verantwortlich
Gewalt gegen Feuerwehr, Rettungskräfte und Polizei: Hilft ein Böllerverbot nur?
Krawalle statt friedlicher Silvesterfeiern: In Berlin Neukölln wurden Einsatzfahrzeuge der Feuerwehr mit Pyrotechnik beschossen, Krankenwagen mit Feuerlöschern beworfen und Feuerwehrautos angegriffen. Polizeigewerkschaften fordern nun ein Verbot von Crackern.
Auch Jens Spahn sieht in dem Angriff auf Rettungskräfte in der Silvesternacht eine Schwäche der Politik. Laut dem stellvertretenden Vorsitzenden der Gewerkschaftsfraktion hat Feuerwerk mehr mit irregulärer Migration und gescheiterter Integration zu tun als Feuerwerk.
DKoalitionsvorsitzender Jens Spahn (CDU) hat die gewalttätigen Angriffe auf Einsatzkräfte in der Silvesternacht kritisiert – und eine verfehlte Integrationspolitik mitverantwortlich für die Zunahme gemacht. Deutschlands Politiker sollten sich ernsthaft fragen, warum Silvesterfeiern weiterhin an denselben Orten mit denselben Teilnehmern stattfinden, sagte Spann am Montag dem Portal T-online. “Es geht nicht um Feuerwerk, sondern um irreguläre Migration, gescheiterte Integration und mangelnden Respekt vor dem Staat”, sagte Spann.
„Angriffe auf die Einsatzkräfte sind weit verbreitet“, so der Gruppenleiter weiter. Sie sind seiner Meinung nach auch ein Beweis für die Schwäche des Staates. Die Regierung machte am Montag keine Angaben darüber, welche Gruppe sich zu dem Angriff bekannt hat. Bundesinnenministerin Nancy Fesser (SPD) sprach nur von Gesetzlosigkeit und Gewalttätern.
Ein Sprecher seines Ministeriums fügte der Anfrage hinzu, es gebe „noch keine Übersicht über die Verdächtigen“. Er verwies auf den Lagebericht 2021, der 88.600 Übergriffe auf Polizisten verzeichnete. Unter den bekannten Tätern sind 84 Prozent Männer und 70 Prozent deutsche Staatsangehörige.
Einsatzkräfte von Feuerwehr und Polizei wurden in der Silvesternacht vor allem in Berlin und Hamburg angegriffen. Bei den Berliner Einsatzkräften wurden laut Polizei 41 Menschen verletzt. Zur Schwere der Verletzungen konnte ein Polizeisprecher am Montagabend keine Angaben machen. Der Sprecher sagte, dass 159 Personen wegen ihrer Beteiligung an dem Vorfall festgenommen wurden. Die meisten von ihnen seien junge Männer oder Teenager gewesen, hieß es. Dieser wird nicht nur wegen tätlicher Angriffe auf Vollstreckungsbeamte ermittelt, sondern auch wegen Brandstiftung, Verstoßes gegen das Sprengstoffgesetz oder Landfriedensbruch.
Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) forderte nach den Ausschreitungen ein härteres Vorgehen. In einem Interview mit „Antenne Bayern“ und dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) lehnte er ein generelles Böllerverbot ab. „Es ist entsetzlich, wie einige Randalierer Silvesterfeiern missbrauchen und Feuerwerk einsetzen, um andere zu gefährden oder sogar zu verletzen“, sagte Herman.
“Gegen diejenigen, die im neuen Jahr Fehler machen, sollte hart vorgegangen werden”
Dass Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienste, die täglich für Sicherheit sorgen, selbst Opfer werden, unterstreicht die Unredlichkeit. “Diese Neujahrsstörungen sollten streng behandelt werden. Eine Mahnung zur Aufmerksamkeit und gegebenenfalls eine Inhaftierung.”
Ein generelles Feuerwerksverbot wird jedoch diejenigen bestrafen, die umsichtig und verantwortungsbewusst handeln. Der Minister sagte, dass es nicht effektiv sein würde. „Auch ein generelles Verbot von Feuerwerk kann die Ursachen, nämlich die Grausamkeit einiger, nicht beseitigen“, betonte Herman und wies auf die Möglichkeit hin, dass Kommunen Feuerwerk an bestimmten Orten verbieten könnten.